Fragebogen

Fragebogen Elmar Himmel

Klimaschutz – Klimaneutrale Kommune Malsch

Mit welchen Maßnahmen soll der Klimaschutz in Malsch vorangetrieben werden?
Photovoltaik ausbauen (auch auf Baggerseen!); durch Quartierskonzepte auf der Grundlage nach KfW 432 weitere Nahwärme-Inseln entwickeln, die wir in diesem Jahrzehnt verbinden und durch Speicherung von Strom und Wärme im Quartier attraktiv machen; energetische Gebäudesanierung und damit den Energieverbrauch senken; Ressourcen-Effizienz überall und den Lebenszyklus mitdenken;

Der Energiehunger unserer Gesellschaft bei Strom, Wärme und Mobilität ist nach wie vor enorm. Vor allem auch in den dunklen Wintermonaten und in den Nächten. Welche zusätzlichen Möglichkeiten der regenerativen Energiegewinnung sehen sie in Malsch unabhängig von Photovoltaik- und solarthermischen Anlagen?
Wärmerückgewinnung aus Abwasser; für Wasserkraft sehe ich keine Möglichkeiten, bei der Geothermie und Biogas / Biomasse eher auch nicht (Vermaisung finde ich eh nicht gut), dann bleibt eigentlich nur das Eine.

Machen Sie sich das Ziel zu eigen, Malsch bis 2035 zu einer klimaneutralen Kommune zu machen?
X Ja
O Nein

Was sind ihre Gründe?
Die Erderwärmung muss gebremst werden (1,5 Grad Celsius), damit unsere Kinder und Enkelkinder (und auch ein paar Jahrzehnte noch wir selbst) eine lebenswerte und lebensfähige Erde haben

Naturschutz – Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen

Soll es ein Verbot von Pestiziden auf kommunalen Flächen geben und blühende Wiesen als Beitrag zum Artenschutz gefördert werden?
X Ja
O Nein

Sind Sie für die Ausweisung weiterer Landschaftsschutzgebiete auf Malscher Gemarkung (z. B. „Streuobstwiesen und Klammen zwischen Malsch und Waldprechtsweier“)?
X Ja
O Nein

Welchen Stellenwert hat für Sie die Wiedervernässung des Bruchs? Wie würde das konkrete Vorgehen aussehen? Oder was spricht dagegen?
Als CO² Speicher ist das Bruch und vor allen Dingen in Malsch auch unser Wald ein wichtiger Beitrag den wir gegen die Erderwärmung leisten können. Da es auch dabei Nutzungskonflikte gibt, können konkrete Maßnahmen nur im Konsens liegen und damit tragfähig sein.

Mobilität – Schutz und Förderung der „Schwachen Verkehrsteilnehmer*innen“

Würden Sie sich für einen Radweg aussprechen, auch wenn dafür Parkplätze wegfallen, die möglicherweise in der Nähe von Geschäften liegen?
O Ja
O Nein
Jein – Diesen Zielkonflikt kann man nicht mit Ja oder Nein beantworten, da es eines Kompromisses entsprechend der weiteren Entwicklung unseres Einzelhandels und den Möglichkeiten eines vernetzten Gebrauchs unterschiedlicher Mobilitätsformen (Fuß, Rad, ÖPNV, SPNV, Sharing- Modelle) bedarf.

Wie stehen Sie zu Forderungen nach zusätzlichen Straßen auf unserer Gemarkung (z.B. Autobahnanschluss A5, Verbindungsstück Omega-Schlaufe L608 Richtung L607 nach Sulzbach), die immer mal wieder geäußert werden?
Ich war für einen Autobahnanschluss, bin aber zwischenzeitlich im Zweifeln, da ich keine Vorteile mehr für Malsch erkennen kann. Die Schlaufe wird sicherlich bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans wieder diskutiert werden. Gerade bei dieser Fortschreibung kommt es entscheidend für die Zukunft von Malsch darauf an, dass wir mit jemandem wie Prof. Neppl die Quartiere analysieren und nicht einfach nur drauf los bauen und dann Verkehre darum legen wollen oder mit dem Parken die schon allbekannten Probleme haben.

Was sind Ihre Visionen zur Mobilität unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer und von Klimaschutzaspekten in Malsch – und was reale und umsetzbare Vorschläge für Änderungen in den kommenden drei Jahren?
Durch eine Vernetzung der unterschiedlichen Mobilitätsformen im Rahmen der Digitalisierung müssen die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse (Arbeit, Einkaufen, Freizeit, Umzug etc.) allen Bürgerinnen und Bürgern so möglich sein, dass alle einen Zugang zu den Mobilitätsformen besitzen und auch bezahlen können.

Bauen, Wohnen und Arbeiten – Natur erhalten, Wohnungsnot beheben

In Malsch besteht prinzipiell die Möglichkeit Wohnraum und Gewerbeflächen durch Nachverdichtung (z. B. Aufstockung, brach liegende Flächen) zu schaffen, viele Gebäude oder Wohnungen stehen leer. Flächenverbrauch ist unwiederbringlich und hat auch auf nachfolgende Generationen erhebliche Auswirkungen.
Wie wollen Sie mit dem Zielkonflikt „Natur erhalten, Wohnungsnot beheben“ umgehen?
Entweder-oder:
O Entwicklung neuer Baugebiete
O Erhalt von Flächen, die eine klimatische Ausgleichsfunktion erfüllen, der Naherholung dienen sowie ein Lebensraum für Tier und Pflanze darstellen.
Jein – Durch einen für alle tragfähigen Kompromiss! Diese Dichotomie von Schwarz oder Weiß ist nicht mein Verständnis von politischer Gestaltung!

Welche Aspekte spielen für Sie hier eine wichtige Rolle?
Gesunden und bezahlbaren Wohnraum schaffen, wo ein Baum neben dem Hausgarten und Sandhaufen zum Spielen möglich ist; und dies in einer Bauqualität die bezogen auf den Lebenszyklus des Gebäudes eine optimale Ressourceneffizienz darstellt; daher kann eine Arrondierung des Siedlungsbereichs ebenso sinnvoll sein, wie ein innovatives, klimaneutrales und energieautarkes neues Siedlungsgebiet

Wie können in Malsch die innerörtlichen Grünstrukturen aufgewertet und ausgeweitet werden?
Jeder Baum in einem nicht zu gebauten und bis zum Anschlag nachverdichteten Garten ist für das Kleinklima wichtig; öffentliches Grün wie in den letzten Jahren schon erfolgt weiter stärken – aber mit dem richtigen Grün für das Klima (Kurrle ist ein guter Berater)

Wenn Malsch attraktiver und lebenswerter für die Bevölkerung werden soll, welches sind die Punkte, auf die Sie hinarbeiten möchten?
Malsch wurde in den letzten Jahren attraktiver und lebenswerter! Als Stichworte seien beispielsweise die Ortsbildverschönerungen und die Kinderbetreuung genannt. Außerdem wurde durch den Hochwasserschutz die Sicherheit aller erhöht. Aber: Wir sind gut und wollen noch besser werden!

Wie kann bezahlbarer Wohnraum in den nächsten 3 Jahren geschaffen werden?
Wenn auf der Basis des Konzeptpapiers zur Wohnraumversorgung der Verwaltung, der Gemeinderat die entsprechenden Beschlüsse fasst, die nur durch Kompromisse erzielt werden können, dann schaffen wir dies.

Mitreden, Mitmachen, Mitentscheiden

Wie können die Bürger*innen von Malsch (sowohl Jugendliche als auch Erwachsene) bei kommunalen Entscheidungen und kommunaler Zukunftsentwicklung mehr beteiligt werden?
Die kommunale Selbstverwaltung ist Bürgerbeteiligung. Alle anderen Formen die zur Meinungs- und Entscheidungsbildung beitragen sind willkommen. Beteiligung ist sowohl eine Bring- als auch eine Holschuld. Sie sollte auch das Gemeinwohl im Blick haben. Außerdem sollten alle Bevölkerungsgruppen sich beteiligen – auch die die weniger Geld haben und sich nicht so gut artikulieren können.

Zusammenhalt und Teilhabe in einer weltoffenen Gesellschaft

Werden Sie sich für attraktive Quartiere, mehr Transparenz (z. B. Pressearbeit, soziale Medien), Sicherheit im öffentlichen Raum, Projekte mit Bezug auf Klima und demografischen Wandel einsetzen?
X Ja – Die Frage beinhaltet sehr viel Unterschiedliches.
O Nein

Welche Maßnahmen wären von Seiten der Verwaltung notwendig, um diese Vorhaben umzusetzen?
Das Kommunale Managementverfahren für eine bürgernahe und demografiesensible Kommune aus 2015 und die städtebauliche Zukunftswerkstatt mit dem KIT in 2018 waren die richtigen Maßnahmen der Verwaltung – allerdings unter äußerst schwacher Beteiligung des Gemeinderats. Zur Umsetzung bedarf es des Gemeinderats!!

Engagiert für Kultur, Bildung und Erziehung

Sind sie zufrieden mit der Betreuungsqualität in den Kindertagestätten und mit der Arbeit des Jugendhauses? Sollte das Angebot unterstützt und/oder ausgebaut werden und wenn ja, wie?
Ich bin mit der Arbeit und Betreuungsqualität der Kindertagesstätten und des Jugend- und Familienzentrums sehr zufrieden. Darüber, dass Malsch diese Qualität in der Kinderbetreuung hat, können wir uns glücklich schätzen. In der Kuratoriums-Sitzung der Villa Federbach konnte schon vor einem halben Jahr aufgezeigt werden, dass die corona- bedingten Probleme oftmals gut aufgefangen werden konnten. Dies wird uns weiter begleiten.

Wo sehen sie Möglichkeiten der kulturellen Weiterentwicklung unserer Gemeinde?
Unsere Vereinslandschaft im Bereich der Kultur (Gesang, Musik, Kunst, Theater und Kleinkunst) ist in Malsch und allen Ortsteilen sehr vielfältig und gut. Es ist auch gut, dass alle Vereine eine Unterstützung durch die Gemeinde erfahren haben; dies muss auch durch den Gemeinderat für den Haushalt 2022 verstetigt werden.

Wo steht Malsch in 8 Jahren?

Welche Themen sind für Sie in den nächsten Jahren als Bürgermeister wichtig?
· Energie-, Wärme- und Mobilitätswende plus Kommunaler Klimaschutz
· Schaffung von gesundem und bezahlbarem Wohnraum mit hoher Bauqualität
· Vollendung des Hochwasserschutzes
· Vollendung der Sanierung der Hans-Thoma-Schule mit Lehrschwimmbecken
· Stärkung des Einzelhandels, der Wirtschaft und Handwerks insgesamt
Generell müssen wir eine Reihe von wichtigen Maßnahmen für den Klimaschutz anpacken. Mit einem spürbaren Wohlstandsverlust wird dies aber nicht gehen. Daher müssen diese beiden Gesichtspunkte aus sozialen Gründen miteinander in Einklang gebracht werden. Dies geht nur mit der Bereitschaft zu Kompromissen von allen und damit ein breiter gesellschaftlicher Konsens, unsere Lebensweise auf den Prüfstand zu stellen und zu verändern.

Wodurch unterscheiden sich Ihre politischen Zielvorstellungen von denen der anderen Kandidaten?
Dass ich in den letzten 16 Jahren bewiesen habe, dass ich nichts verspreche, aber Zielvorstellungen umsetze – und dies ohne dass dabei die Schulden sich erhöht haben!

In welchen Themen unterscheiden sich Ihre Überzeugungen zu denen Ihrer Fraktion?
Da ich seit 16 Jahren mir bei allen Themenpunkten und Lösungen eine Mehrheit im Gemeinderat suchen und erzielen muss, geht dies nur mit sachlichen Argumenten die (fast) alle politischen Richtungen abholen. Als Bürgermeister gehöre ich zwar einer Partei an, aber keiner Fraktion, denn ich bin Bürgermeister aller Malscherinnen und Malscher!